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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 82

1849 - Münster : Coppenrath
82 tors auszuführen hatte; und die Consuln legten ihr Amt für die Zeit der Dietatur nieder. Diese sollte gesetzlich nicht länger als sechs Monate dauern; einmal, damit nicht diese unumschränkte Gewalt in eine vollständige Alleinherrschaft ausarte, dann aber auch wohl aus Rücksicht für die Consuln selbst, die ja ihr Amt für ein ganzes Jahr erhalten hatten, durch die Ernennung eines Diktators aber für eine gewisse Zeit gleichsam abgesctzt wur- den. In der Regel jedoch legte der Diktator noch vor Ablauf dieser Zeit sein Amt nieder, und zwar immer, wenn das erfüllt war, weswegen man ihn gewählt hatte. Sofort traten dann die Consuln wieder ihr Amt an. Bei jeder drohenden Gefahr des Staates, wenn schleunige Entschließung und Ausführung nöthig war, wurde ein Diktator erwählt, in der Regel aus den Consularen; und vierundzwanzig Lictoren mit ihren Fasces ver- sinnlichten äußerlich seine furchtbare Machtfülle Schrecken ging durch das Volk, das nun auch seines letzten Schutzmittels, der Provokation, beraubt war, und es wagte nicht, sich den Anord- nungen des Diktators zu widersetzen. Zweimal nach einander zog es aus und bekämpfte siegreich die Feinde, welche Tarqui- nius gegen Rom in Bewegung gesetzt hatte. Die Patricier, wenigstens die Mehrzahl derselben, hatten noch immer einige Schonung gegen die Gemeinde bewiesen, so lange sie fürchteten, diese mögte den Tarquinius zurückberufen. Als aber der Tod desselben sie von dieser Furcht befreiet hatte, da verdoppelten sie ihre Bedrückungen, und die furchtbaren Rechte der Gläubiger gegen ihre Schuldner kamen zur vollen Ausfüh- rung. Den Patriciern gegenüber nahm die Gemeinde eine immer drohendere Stellung an. Appius Claudius war zum Consul erwählt worden, neben ihm aber der sanfte Servilius, damit bei der Verwaltung Milde mit Strenge sich paare. Letzterer trug im Senate darauf an, den Schuldnern Erleichterung zu gewäh- 2) Creato dictatore — magnus plebem metus incessit, ut inten- tiores essent ad dicto parendum, biv. Ii. 18. — Vvn dem mächtigen gegen die Plebejer gewählten Dictator muß man den Dictator unter- scheiden, der zuweilen ernannt wurde, um einen Jahresnagel in die Cellenwand des Jupitertempels auf dem Capitol einzuschlagen, weil eine alte Sage ging, daß durch das Einschlagen eines solchen Nagels einst einer Pest oder einem Aufruhr das Ziel gesetzt worden sei.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 85

1849 - Münster : Coppenrath
85 heimkehren. Der Senat fürchtete vor ihrer Rückkehr, und unter dem Vorwände, die Sabiner machten neue Kriegesrüstungen, wurden sie noch unter Waffen gehalten. Allein das Volk durch- fchauete bald diese Arglist; und jetzt, nachdem es bei aller Hin- gebung in seinen gerechtesten Erwartungen wieder und wieder auf das grausamste war getäuscht worden, nahm es zu einem verzweifelten Mittel seine Zuflucht. Mit den Waffen in der Hand, seine Feldzeichen an der Spitze, brach es unter Anführung des aus seiner Mitte gewählten Plebejers Sicinius Bellu- tus auf, und lagerte sich auf einem anderthalb Stunden von Rom, am Einflüsse des Anio in die Tiber gelegenen Berge, welcher später der „heilige Berg" genannt wurde. Von hieraus schauete es trotzig hinunter auf die verhaßte Tyrannenstadt. Diese unerwartete Unternehmung belehrte den Senat, wie sehr er sich durch seine Härte und Ungerechtigkeit geschadet hatte. Das Volk strömte in ganzen Massen aus Rom nach dem heili- gen Berge; die Wachen an den Thoren waren nicht im Stande, dasselbe aufzuhalten. Durch Tumult in: Innern und Krieg von Außen geänstigt, entschloß sich der Senat jetzt endlich zur Nach- giebigkeit. Er schickte eine Gesandtschaft, und an der Spitze der- selben M e n e n i u s A g r i p p a, den Liebling des Volkes, in das Lager der Ausgewanderten, sie freundlich zur Rückkehr einzula- den. Dieser führte das Wort und belehrte das Volk über die bösen Folgen der Zwietracht durch eine Fabel. „Einst, — sprach er - empörten sich die Glieder des Körpers wider den Magen. Sie wollten es nicht länger dulden, daß dieser allein in behag- licher Ruhe in der Mitte sitze und sich von den andern füttern und tragen lasse. Sie versagten ihm also ihren Dienst. Die Hände wollten keine Speisen mehr an den Mund bringen, der Mund sie nicht aufnehmen, die Zähne sie nicht zermalmen. Diesen Vorsatz führten die Glieder eine Zeitlang aus. Aber bald merkten sie, daß sie sich selbst dadurch schadeten. Sie fühlten nämlich, daß es der Magen sei, der die Säfte der empfangenen Speisen durch alle Glieder vertheile und dadurch ihnen allen Kraft und Munterkeit gebe. Sie ließen daher von ihrem Vor- haben ab und söhnten sich wieder mit dem Magen aus." Das Volk begriff bald den Sinn dieser Worte und sah ein, daß seine Empöruug und seine Trennung dieselbe Schwäche und Hinfällig-

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 136

1849 - Münster : Coppenrath
136 Heuer, welche hölzerne Thürme mit Kriegern auf ihrem Rücken trugen in die Reihen der Römer ein und verbreiteten Schrecken und Verwirrung. Noch nie hatten diese solchen Ungeheuern ge- genüber gestanden. Selbst die Pferde wurden scheu und warfen ihre Reiter ab. Was sich nicht durch die Flucht rettete, wurde von den Elephanten zertreten oder von den Soldaten aus den Thürmen niedergeschossen. Blutig war die Niederlage der Rö- mer 2). Jedoch hatte auch Pyrrhus diesen Sieg theuer erkaufen müssen. Er selbst war in höchster Lebensgefahr gewesen; seine besten Führer und Soldaten waren gefallen. Als er am folgen- den Tage das Schlachtfeld, den Zeugen der römischen Tapfer- keit, besuchte, äußerte er voll Bewunderung: „O, wie leicht wäre es, die ganze Welt zu erobern, wenn die Römer meine Soldaten, oder ich ihr König wäre3)!" Nach diesem Siege fielen ihm die Sammler, Lucaner, Apuler und Bruttier zu, und mit ihnen vereint drang er vor bis nach Präneste, das nur sieben Meilen von Rom selbst ent- fernt ist. Von hieraus schickte er seinen Freund, den großen griechischen Redner Eineas, der, wie Pyrrhus behauptete, mehr Städte mit seiner Zunge, als er selbst mit dem Schwerte ero- bert hatte, mit Friedensanträgen nach Rom, hoffend, daß die Römer, nach ihrer großen Niederlage und bei der Nähe der neuen Gefahr, jetzt gewiß zum Frieden ganz geneigt sein würden. Die Bedingungen desselben waren: es sollte in den Frieden mit Pyrrhus auch Tarent mit ausgenommen, allen Griechen in Italien Unabhängigkeit eingeräumt, deu vier mit Tarent ver- bundenen Völkern alles, was ihnen die Römer entrissen, zurück- gegeben werden. Allein es war Grundsatz der Römer, nie nach Niederlagen, sondern nur uach Siegen Frieden zu schließen. Vergebens bot der große Schüler des Demosthenes die ganze sieggewohnte Kraft seiner Beredsamkeit auf, um die Absicht seines Herrn zu erreichen; hier aber scheiterte seine Kunst an der Rede des blinden, greisen Appius Claudius, der, schon längst nicht mehr gewohnt, in der Versammlung zu erscheinen, dieses 2) V. Laevinus parum prospere adversus Pyrrhum pugnavit, ele- phantorum maxiine inusitata facie territis militibus. Liv. epit. I. 13. 3) 0 quam facile erat, orbis terrarum Imperium occupare, aut mihi Romanis militibus, aut me rege. Flor, I. 18.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 104

1849 - Münster : Coppenrath
104 gewählt und so auch durch den Stand der Gewählten die neuere Würde mit einem größern Glanze umgeben. Ihr Amt dauerte anfangs fünf Jahre, von einem Lustrum bis zum andern; später aber, seit 434, achtzehn Monate. §• 24. Sp. Mlälins. — Eroberung von Idfjt durch Eamillus. Kaum hatte dieser Sturm ausgetobt, als in Rom eine große Hungersnoth ausbrach (440), die neue Bewegungen veranlagte. Vergebens trat der Senat helfend ein, vergebens errichtete er ein besonderes Verpflegungsamt (praeleetma annonae) und über- trug dasselbe dem L. Minucius; sie erreichte eine solche Höhe, daß ungeachtet aller Vorkehrungen viele arme Hausväter bis zum Selbstmorde verzweifelten. Da erbarmte sich der reiche plebejische Ritter Spurius Mälius der hungernden Menge. Mit Aufbietung seines ganzen Vermögens kaufte er in Etrurien ei- nen großen Vorrath Getreide ein und vertheilte diesen den ganz Armen umsonst, den Dürftigen zu einem niedrigen Preise. Da- durch ward er so recht der Mann des Volkes, das nunmehr ihn als seinen Wohlthäter und Schutzherrn fast vergötterte. Ob bei jener Wohlthätigkeit des Mälius ehrsüchtige Absichten im Hinter- gründe lagen, ob der etwas eitle Mann nach der höchsten ihm bisher verschlossenen Ehrenftelle lüstern war, ist ungewiß; aber die Patricier hegten diesen Verdacht und beschlossen jetzt, die Plebejer in ihrem Gelüsten nach dem Consulat und Kriegestri- bunat durch Schrecken zu lähmen. Auf eine von Minucius ge- machte Anzeige, daß im Hause des Mälius geheime Versamm- lungen gehalten, und Waffen dahin zusammengebracht würden, ernannte der Senat sofort, unter dem Scheine hochverrätherischer Umtriebe, den achtzigjährigen Greis Q. Cincinnatus zum Dik- tator und besetzte während der Nacht das Capitol und die festen Plätze der Stadt. Am andern Morgen erschien der Diktator mit seinem Magister Equitum, Servius, Ahäla im kriegerischen Gepränge auf dem Markte. Neugierig strömte von allen Seiten das Volk herbei, um die Ursache dieses Auftrittes zu erfahren. Auch Sp. Mälius befand sich unter demselben. Ans diesen ging Ahala los und forderte ihn auf, sofort vor den Richterftuhl des Diktators zu treten, um sich wegen der von Minucius gegen ihn erhobenen Anklage zu rechtfertigen. Mit lautem Hülfsge-

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 155

1849 - Münster : Coppenrath
155 gerieben (225). Mit diesem glänzenden Siege wicb in Rom die Furcht der zuversichtlichen Hoffnung: es werde gelingen, die nordischen Fremdlinge ganz aus der Po--Ebene zu verdrän- gen. Schon im nächsten Jahre 224 wurden die Bojer unter- worfen ; und die Römer gingen nun auf die Jnsubrer los. Der Cónsul C. Flaminius schlug sie an der Ad ua; einen noch glän- zenderen Sieg erfocht M. Claudius Marcellus bei C l a st i - d ium, wo er selbst den feindlichen Anführer Viridomar erlegte, und die spolia opima gewann. Nachdem Stamm auf Stamm ge- schlagen und zuletzt auch Mailand, die Hauptstadt der Jnsubrer, gefallen war, erfolgte eine völlige Unterwerfung. Überlegung und Besonnenheit hatte über den ungestüinen planlosen Muth und die rohe Kraft den Sieg davongetragen. Um den Besitz des eroberten Landes zu sichern, wurden in demselben die Kolo- nien Placentia und Cremona angelegt (210). Jedoch blieb gäh- render Mißmuth, der nur auf eine günstige Gelegenheit wartete, die drückende Unterthänigkeit abzuwerfen. In demselben Jahre 210 brach ein neuer Krieg mit Jllp- rien aus. Derselbe Demetrius von Pharus, welcher früher an seiner Königin zum Verräther geworden war, wurde jetzt zum Verräther an den Römern selbst. Unzufrieden mit der geringen Gebietserweiterung, die er für seine Verrätherei erhalten hatte, benutzte er die Gelegenheit, wo die Römer in den gallischen Krieg verwickelt waren, um ganz Jllprien gegen sie in Aufstand zu bringen. Allein er wurde durch den Cónsul L. Ämilius Paulus besiegt, aus dem Lande getrieben, und ganz Jllprien unter- worfen. Der zweite punische Krieg. 218—201 '). §. 37. Veranlassung zum Kriege. Mit Recht nennt Livius diesen Krieg den größten und merkwürdigsten, der bis dahin geführt worden war. Er wurde x) Vgl. L. v. Vincke, der zweite punische Krieg und der Krieges- plan der Karthager. Berlin 1841.

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 160

1849 - Münster : Coppenrath
160 37 Elephanten von Karthagena auf und überschritt den Ebro. In kurzer Zeit, aber nur nach einem äußerst blutigen Kampfe, unterwarf er sich das ganze zwischen diesem Flusse und dem Pyrenäengebirge gelegene Land und ließ zur Deckung desselben den Unterfeldherrn Hanno mit 11,000 Mann zurück. Er selbst überstieg mit 50,000 Fußgängern und 9000 Reitern die Pyre- näen und durchzog rasch das südliche Frankreich, über Ruscino, das heutige Russillon, Narbonne, Nismes (Nemausus). Gegen das Ende des Septembers kam er an die Rhone, über die er zwischen Orange und Avignon setzte. Hier kam es zu einem blutigen Vorpostengefechte. Der römische Cónsul Scipio, wel- cher auf seiner Fahrt nach Spanien zu derselben Zeit bei Mar- seille landete, und erst hier Kunde von dem Übergange seines Gegners über die Pyrenäen erhielt, war entschlossen, ihm hier den Weg zu verlegen und schickte eine Abtheilung Reiter aus, Erkundigung einzuziehen. Zu demselben Zwecke hatte auch Han- nibal eine Reiterschar abwärts geschickt, die bald mit der römi- schen in einem zwar kleinen aber blutigen Gefechte zusammentraf, wie zum Vorspiel der großen Kämpfe, die bald folgen sollten. Dem römischen Cónsul wich er listig aus. Er wandte sich nörd- lich längs der Rhone, ging dann über die Jsere (Zsara), welche in die Rhone fließt und langte, gestärkt durch die Bündnisse gal- lischer Fürsten, in der letzten Hälfte des Oktobers an dem Fuße der Alpen an. Hier aber schien die Natur der Gegend seinem Siegeszuge eine Grenze setzen zu wollen. Zn der Mitte zwischen Italien und Gallien ragt in furcht- barer Höhe das Alpengebirge, gleichsam als eine feste unüber- steigbare Mauer zwischen beiden Ländern aufgethürmt. Rings- umher starret alles von Eis und Schnee, zackige Felsenspitzen ra- gen bis in die Wolken hin. Hier war nicht Stadt nicht Dorf; kein gebahnter Weg führte über das entsetzliche Gebirge. Nur wilde Thiere schweiften umher und halbwerwilderte Menschen, die, erstarrt von Kälte, in elenden Hütten oder in Felsenschluch- ten ihr trauriges Leben zubrachten. Hierüber sollte nun zum erstenmal ein ganzes Heer setzen, Menschen, Pferde, Elephanten, Wagen und Gepäck, und das gerade in der rauhen Herbstzeit, wo Alles um so schrecklicher war, zumal für die Karthager, die aus dem heißen Afrika kamen. Betroffen stand das Heer vor

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 119

1849 - Münster : Coppenrath
119 theilen zu müssen, schien ihnen dem Verluste derselben gleich zu kommen. Lieber gar keine Kinder groß ziehen, sagten sie, als solche, welche einst Andere im Besitz ihrer Würden sehen müßten. Je mehr Jene verlangten, desto entschiedener war der Wider- stand, den sie ihnen entgegensetzten. Die Plebejer aber wurden von ihren Führern ermahnt, nicht nachzulassen: fortgesetzte An- strengungen würden sie an das Ziel bringen, wo sie den Patri- ciern wie an Verdienst, so an Ehre gleichstehen würden '). Die- ses Ziel aber sei das Consulat; denn erst an dem Tage, an welchem die Plebejer zu diesem gelangten, würde ihnen Alles zufallen, was die Patricier auszeichne; — groß als Besitz für sie, herrlicher als Erbe für ihre Kinder. Um das Consulat entbrannte denn auch der Streit am heftigsten; die Patricier wandten Alles auf, sich den alleinigen Besitz desselben zu erhal- ten. Doch wußten sie für ihr Weigerung keinen anderen Grund anzugeben, als daß ein plebejischer Consul au der Spitze Roms etwas Unerhörtes sei, und daß ein solcher keine Auspicien würde halten dürfen. Und warum, fragten die Tribunen, könnte nicht auch etwas Neues eingeführt werden? Ist es im römischen Staate noch nie geschehen, wenn es nützlich befunden wurde?-) Der aus Religion hervorgenommene Grund entrüstete die Ple- bejer vollends, weil sie sich dadurch als ein den Göttern miß- fälliges Geschlecht bezeichnet sahen I. Doch verließen sie den friedlichen Weg, den sie eingeschlagen hatten, nicht; sie konnten sich rühmen, daß ihre Mäßigung den Ausbruch eines Waffen- kampfes verhindert habe. Sie gelangten an's Ziel, ohne daß die Verfassung verletzt, und die Ehrfurcht vor den Gesetzen er- schüttert war; kein vergossenes Bürgerblut, kein revolutionärer Frevel befleckte ihren Sieg. Roms Zwietracht hatte seine Feinde ermuthigt und gestärkt; aus der Eintracht in seinem Innern giu- i) Conando agendoque jam eo gradum fecisse plebejos, unde si pono adnilantur, pervenire ad summa el patribus aequari tam honore quam virtute possent. Liv. Vi. 35 '*) Nullane res nova institui debet? et quod nondum est factum (multa enim nondum sunt facta in novo populo) ea, ne si utilia qui- dem sint, fieri oportet? Ib. Iv. 4. a) Plebes ad id maxime indignatione exarsit, quod auspicari, lan- quam invisi diis immortalibus, negarentur posse. Ib. Iv. 6.

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 122

1849 - Münster : Coppenrath
Nabe. Seit jener Vernichtungsschlacht blieb Latium von ihren Einfällen verschont. Im Jahre darauf, 347, schlossen die Römer einen neuen Handels- und Schutzvertrag mit Karthago ab. Die damalige Verheerung der Küsten Latiums durch griechische See- räuber war wohl eine der Hauptveranlassungen zur Erueueruug des Vertrages. §• 29. Erster Krieg mit den Sammlern. 343 — 341. Nachdem die Römer die kleinen benachbarten Völkerschaften unterworfen und alle Angriffe der Gallier glücklich abgewehrt hatten, geriethen sie in Krieg mit den Samnitern. Diese, ein höchst krigerisches und zahlreiches Volk, bewohnten die gebirgig- sten Theile Unteritaliens, die heutige Provinz Abruzzo. Der Krieg mit diesen kühnen Bergvölkern führte daher für die Rö- mer viele und oft sehr gefährliche Kämpfe herbei. Fünfzig Jahre hindurch, von 343 bis 290, stritten die Samniter für ihre Frei- heit. Denn obgleich der Krieg durch Friedensschlüsse auf län- gere Zeit unterbrochen wurde, so ward doch nicht eher völlige Ruhe, als bis die Römer, die von nun an kein unabhängiges Volk mehr neben sich dulden konnten, ganz Campanien sich un- terworfen hatte. Zugleich brachte sie dieser Krieg nach und nach in Verbindung mit allen Völkern Unteritaliens und bahnte ih- nen den Weg zur Ausbreitung ihrer Macht und Herrschaft über das ganze gesegnete Land. Die Veranlassung zu dem Kriege mit den Samnitern war folgende: Die Sidiciner, ein kleines ausonisches Volk, wurden von den Samnitern an- gegriffen. Unfähig, dieser Macht zu widerstehen, suchten und fanden sie Hülfe in Capua, der Hauptstadt der Campaner. Die Capuaner aber wurden zweimal nach einander geschlagen und schickten nun in eigener Bedrängniß schleunigst Gesandte nach Rom, um Hülfe zu bitten. So willkommen auch dieser Antrag hier war, so nahm doch der Senat billigen Anstand, den mit den Samnitern bestehenden Freundschaftsvertrag zu brechen. Da übergaben die Gesandten, vermöge ihrer Vollmacht, ihr ganzes Land den Römern zum vollen Eigenthum. Die Schenkung ei- ner so schönen Provinz, wie Campanien, war zu wichtig, als daß die Römer sie nicht gern hätten annehmen sollen. Auch hatten sie nun an Campanien nicht mehr ein fremdes Land,

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 187

1849 - Münster : Coppenrath
187 Erklärung, ob er die Eroberung wieder herausgeben wolle oder nicht. Und als der König durch Ausflüchte auszuweichen suchte, zog der Gesandte um ihn einen Kreis mit den Worten: „Bevor du aus diesem Kreise trittst, mußt du dich entscheiden!" Darüber erschrak der König so sehr, daß er auf der Stelle nachgab. Nach dessen Tode hielten die Römer den eigentlichen Thronerben Demetrius als Geißel zu Rom zurück, und setzten den neunjäh- rigen Antiochus V. ein, um die Vormundschaft über den Unmün- digen führen zu können; aber Demetrius entfloh aus Rom und bemächtigte sich seines Thrones. Ägypten theilten sie unter die beiden Brüder Philometor und Physkon, um das Reich durch Zerstückelung zu schwächen. Durch jene Siege, welche die Herrschaft der Römer im Osten ausbreiteten, war eine außerordentliche Beute in den rö- mischen Staatsschatz zusammengeflossen. Insbesondere hatte Ämi- lius Paulus in seinem prunkvollen Triumphzuge eine so große Masse des geprägten und ungeprägten Goldes und Silbers, der Edelsteine und anderer Kostbarkeiten mit aufgeführt, daß von nun an, zum Nachtheile der Sitten, des Ackerbaues und des häuslichen Glückes, alle Steuern für römische Bürger in Italien hundertvierundzwanzig Jahre hindurch aufhörten. Der dritte punische Krieg. 149—146 §. 45. Karthago's Untergang. 146. Jetzt schien endlich auch die passende Zeit gekommen zu sein, den letzten Schlag gegen das verhaßte Karthago auszufüh- ren. Während des fünfzigjährigen Friedens hatte dieses durch seinen noch immer nicht unbedeutenden Seehandel und durch den Verkehr mit dem Innern Afrika's allmälig sich wieder erholt und- war zu einem Wohlstände gelangt, der die neidischen Blicke der Römer bald wieder auf sich zog. Es beunruhigte sie, diese alte Nebenbuhlerin zu einer neuen gefährlichen Macht aufblühen zu sehen, und schon ließen im Senate Stimmen sich vernehmen, die, um alle Besorgniß für die Zukunft zu heben, Karthago's

10. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 191

1849 - Münster : Coppenrath
191 „Einst wird kommen der Tag, wo das heilige Jlium hinsinkt, Priamus selbst und das Volk des lanzenkundigen Königs -)!" Nach der mörderischen Vertheidigung waren von den 700,000 Einwohnern kaum noch 50,000 übrig, die als Sklaven verkauft wurden. Die Überreste der Stadt wurden dem Erdboden gleich gemacht, und der Wiederaufbau unter Strafe des göttlichen Flu- ches verfehmt. Das karthagische Gebiet, so weit es nicht zu Numidien gehörte, ward römische Provinz unter dem Namen Afrika, mit der Hauptstadt Utika (146); das Lehenreich Nu- midien endlich drei Söhnen des Masinissa übergeben und mittelst der Zersplitterung einstweilen unschädlich gemacht. So sank Karthago, die Handelskönigin der Welt, in Schutt und Asche. Auf der Stätte, wo sie siebenhundert Jahre lang im regsten Kunsteifer stand und blühete, hauseten seitdem bis zu den neuesten Zeiten hinauf wilde Thiere und barbarische Völker; und das Meer, das einst ihre segensreiche Handelsflotte trug, war seit- dem eben so lange mit den Raubschiffen barbarischer Völker bedeckt. §. 46. Die letzten Kriege mit Macedonien und Griechenland. 148-146. Die Freiheit, welche die Römer damals den Macedoniern gelassen hatten, war nur Blendwerk. Durch die Zerstückelung des Landes in vier von einander unabhängige Bezirke waren sie gegen äußere Feinde schwach; die römischen Gesandten führten die eigentliche Regierung, das Land verarmte unter dem Drucke der Abgaben, und allgemein war der Unwille über die neue Ordnung der Dinge. Diese herrschende Mißstimmung im Lande benutzte ein Abenteuerer, Namens Andriscus, der sich für Philippus, den Bruder und Adoptivsohn des Perseus ausgab, (daher gewöhnlich Pseudo-Philippus genannt), um die macedo-- nische Monarchie wieder herzustellen. Er fand einen großen An- hang nicht nur in Macedonien selbst, sondern auch in einigen Nachbarstaaten. Mit Hülfe einer Schar tapferer Thracier un- terwarf er sich in kurzer Zeit ganz Macedonien, schlug einen 2) ” Eootzai rj/uaq, bzav noz’ oxwxzj vihog iqrj, Kat n^ia/uog xai Xaog tvti/.itxio) Tlnm/toto. Ii. Iv. 164 165
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